Willst du weniger kaufen? Dann solltest du die psychologischen Mechanismen hinter dem Geldausgeben verstehen. So läuftst du nicht Gefahr, zu viel auszugeben.
Warum wir zu viel ausgeben und was man dagegen tun kann
Die Psychologie hinter dem Einkaufsverhalten
Gibst du manchmal mehr aus als geplant? Oder kaufst du Dinge, die du gar nicht brauchst? Falls du dein Einkaufsverhalten besser in den Griff kriegen möchtest, bist du hier goldrichtig! Wir beleuchten in diesem Artikel die psychologischen Mechanismen hinter dem übermässigen Geldausgeben. Und zeigen auf, wie es dir gelingt, weniger auszugeben.
Psychologische Gründe, warum wir zu viel ausgeben
Drei psychologische Hauptmechanismen stecken hinter dem übermässigen Geldausgeben. Dazu gehören das Konzept der mentalen Buchführung, ein fehlendes Bewusstsein für die individuellen Beweggründe, die uns zum Geldausgeben animieren und ein Gedankenmuster, das in kurzfristigen Aktionen resultiert.
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Gegenwärtige Voreingenommenheit
Wer die Zukunft ausser Acht lässt und sich nur auf die Befriedigung unmittelbarer Bedürfnisse konzentiert, handelt gegenwärtig voreingenommen. Ein Beispiel dafür sind Menschen, die eine Wohnung kaufen möchten, stattdessen aber Luxusartikel erwerben. Sie tun das, weil es in dem Moment befriedigender ist, als zu sparen. Das Konzept der gegenwärtigen Voreingenommenheit lässt sich auch während dem Bestellvorgang erkennen. Wer beispielsweise mit einer Kreditkarte bezahlt, kann kurzfristig Dinge kaufen, die er sich gar nicht leisten kann. Zum Kaufzeitpunkt erscheint das vielleicht nicht als großes Problem, weil die Bezahlung aufgeschoben werden kann. Wenn wir nicht wissen, wir wir unsere Ziele in der Zukunft erreichen können, geben wir der gegenwärtigen Voreingenommenheit mehr Raum. Wer ohne Plan handelt, läuft Gefahr, Dinge zu tun, die man später bereut. Dazu gehören Impulskäufe oder übermäßiges Geldausgeben.
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Mentale Buchführung
Im Alltag den Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu behalten, ist manchmal gar nicht so einfach. Wenn wir uns unserer finanziellen Situation nicht bewusst sind, laufen wir Gefahr, zu viel auszugeben oder Dinge zu kaufen, die wir uns nicht leisten können. Leider ist es nicht ausreichend, sich nur im Kopf über seine Finanzen im Klaren zu sein. Wenn Ein- und Ausgaben nicht aktiv verwaltet werden, verlieren wir unser Budget schnell aus den Augen. Weisst du, wie viel du für Kleidung, die Miete und Lebensmittel ausgibst? Es ist hilfreich, für die wichtigsten Ausgaben ein Budget zu erstellen. Nehmen wir den Kauf eines teuren Kleidungsstücks als Beispiel. Passt der Betrag wirklich in dein Budget? Leider gehen beim Einkaufen die Opportunitätskosten schnell vergessen. Möglicherweise kannst du dir ein neues Handy leisten, aber hast du auch an die Kreditkartenrechnung gedacht, die Ende des Monats eintrifft? Wer seine Ausgaben wirklich im Griff behalten will, sollte sich nicht auf die mentale Buchführung verlassen. Viel zu schnell geht dabei der Überblick über die Gesamtsituation verloren. Weiter unten zeigen wir dir, wie du deine Ein- und Ausgaben verwalten kannst.
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Fehlendes Bewusstsein für Kaufauslöser
Deinem Einkaufsverhalten liefern bestimmte Kaufauslöser zugrunde – das gilt übrigens auch für andere Verhaltensweisen. Vielleicht bist du eher geneigt, etwas zu kaufen, wenn du in der Gesellschaft eines bestimmten Freundes bist. Stimmungen, die Tageszeit oder eine bestimmte Umgebung sind weitere Beispiele für einen Kaufauslöser. Wenn du diese nicht kennst, läufst du Gefahr, zu viel Geld auszugeben.
Wie du es schaffst, weniger auszugeben
Wir geben dir ein paar Tipps an die Hand, mit denen du deinem Ziel, weniger auszugeben, näher kommst.
- Tipp 1: Definiere Meilensteine, damit du deine Ziele erreichst
Wenn du dein Ziel in kleine Einheiten aufteilst, erscheint es dir klarer und machbarer. Viele Schweizer möchten sich den Traum eines Eigenheims verwirklichen. Setze dir jedes Jahr ein Sparziel, damit dein Ziel greifbar wird. Nun hast du auch einen Grund, auf Impulskäufe zu verzichten. Zudem wirst du jedes Mal ein gutes Gefühl haben, wenn du dein Sparziel erreichst. Dieses Gefühl motiviert dich, weiter zu sparen. Und schon kommst du deinem Ziel wieder einen Schritt näher.
- Tipp 2: Notiere alle deine Ausgaben
Willst du dein Budget besser verwalten? Dann solltest du alle deine Ein- und Ausgaben aufschreiben. Verwende dazu eine einfache Tabelle. Hier findest du z. B. eine praktische Vorlage für ein Monatsbudget. Natürlich kannst du zur Verwaltung deiner Ausgaben auch eine App nutzen. Die App von K-Tipp und Caritas sind in der Schweiz zurzeit besonders beliebt. Im App Store von Apple und im Google Play Store findest du viele Apps, mit denen du deine Ein- und Ausgaben verwalten kannst. Warum die Nutzung einer App besser ist als eine Tabellenkalkulation? Weil du dein Handy immer dabei hast! Nur wenn du deine Ein- und Ausgaben konsequent notierst, gelingt die Budgetplanung.
- Tipp 3: Nutze ein Einkaufstagebuch
Ein Tagebuch wie in der Schule? Nicht ganz :). Es geht darum, deine Muster zu erkennen. Jedes Mal, wenn du den Drang verspürst, etwas zu kaufen, machst du dir eine Notiz in deinem Einkaufstagebuch. Ganz wichtig dabei: Notiere, wo du dich befindest, wie du dich fühlst, mit wem du zusammen bist, welche Musik läuft, etc. Wenn du nach ein paar Tagen oder Wochen deine Kaufauslöser erkennst, kannst du damit beginnen, die Auslöser nach und nach zu beseitigen. Möglicherweise musst du feststellen, dass deine Kreditkarte ein Kaufauslöser ist. Hast du schon einmal an eine Prepaid-Kreditkarte gedacht? Du kannst damit keine Schulden anhäufen, weil du die Karte zuvor mit Geld aufladen musst.
Geschrieben von
Kristina Kalpaklieva