Wir zeigen dir, wie du am besten eine SIM-Karte entsorgst – zum Schutz der Umwelt und deiner Privatsphäre im Internet.
So kannst du eine SIM-Karte entsorgen
Viele Menschen wissen nicht, wie Alltagsgegenstände korrekt entsorgt werden. Das gilt auch für die Entsorgung von SIM-Karten, mit der sich viele schwer tun.
Sind sie aus Plastik? Aus Metall? Kann man sie bedenkenlos in den Müll werfen? Gehören sie ins Recycling? Müssen sie separat entsorgt werden? Gibt es SIM-Karten-Recycling?
Lies weiter. Wir werden all diese Fragen und mehr beantworten.
Die Basics
- SIM-Karten sind meist aus Plastik.
- Die durchschnittliche SIM-Karte enthält etwa
- – Persönliche Identifikationsnummer (PIN) 5 Cent Gold.
- Die Produktion von SIM-Karten verursacht etwa 75 000 Tonnen CO2 pro Jahr.
- Das Recycling von SIM-Karten ist schwierig.
- eSIM-Karten sind besser für die Umwelt.
Was ist eine SIM-Karte?
Du weißt, wie sie aussieht und dass sie dein Handy zum Laufen bringt, aber was steckt eigentlich dahinter?
SIM steht für Subscriber Identity Module. Es ist ein winziger Computerchip, auf dem einige grundlegende Informationen gespeichert sind, damit dein Handy eine Verbindung zu einem Netz herstellen kann. SIM-Karten werden benötigt, um eine Verbindung zu 3G-, 4G- oder 5G-Netzen herzustellen.
Der typischen Bestandteile einer SIM-Karte:
- Internationale Mobilfunk-Teilnehmerkennung (IMSI)
- Identifikationsnummer für integrierte Schaltkreise (ICCID)
- Persönliche Identifikationsnummer (PIN)
- Persönlicher Entsperrungsschlüssel (PUK)
Die PIN ist das, wonach sie klingt – ein Passwort. Sie wird verwendet, wenn du die SIM-Karte zum ersten Mal in dein Handy einlegst. Normalerweise befindet sie sich auf der Rückseite der Plastikkarte, auf der die SIM-Karte befestigt ist.
In der Regel befindet sich auch der PUK auf der Kunststoffhalterung. Es ist ein weiteres Passwort, das zum Entsperren des Handys verwendet werden kann.
Manche Mobilfunkanbieter sorgen dafür, dass dein Handy nur mit ihrem Netz funktioniert. Wenn du es entsperren willst, brauchst du einen PUK. Du solltest dir den PUK also unbedingt notieren! Wenn du deine PIN zu oft falsch eingibst, brauchst du den PUK ebenfalls, um dein Handy zu entsperren.
Woraus bestehen SIM-Karten?
Eine SIM-Karte besteht aus zwei verschiedenen Elementen. Der „Kartenteil“ besteht aus Kunststoff (normalerweise PVC). Der „SIM“-Teil besteht, wie alle Computerchips, hauptsächlich aus Silizium, enthält aber auch andere Materialien wie Gold und Phosphor. Gold wird verwendet, weil es den Strom gut leitet und nicht rostet.
SIM-Karte entsorgen: Warum ist es wichtig?
Wie alle anderen Kunststoffabfälle solltest du auch deine SIM-Karte verantwortungsvoll entsorgen. Kunststoffe bauen sich in der Umwelt nicht schnell ab und können der menschlichen Gesundheit, der Umwelt und der biologischen Vielfalt schaden.
Das Recycling von Kunststoffen verringert den Verbrauch von Erdöl und reduziert die CO2-Emissionen. Leider werden heutzutage nur 9 % der Kunststoffe recycelt.
Der größte Teil des Plastikmülls einer SIM-Karte besteht aus dem Teil, den du nach dem Einrichten deines Handys wegwirfst. Neue SIM-Karten sind an einem Kunststoffträger befestigt, der etwa so groß ist wie eine Bankkarte.
Die SIM-Karte, die du in dein Handy steckst, mag winzig erscheinen, aber der Abfall, den sie verursacht, summiert sich. Allein im Jahr 2020 wurden 4,5 Milliarden SIM-Karten hergestellt. Für die Produktion dieser Karten werden etwa 25 000 Tonnen neues Plastik benötigt und 75 000 Tonnen CO2 erzeugt.
Der Trägerteil der Karte macht das meiste davon aus, daher kann das Recycling einen großen Unterschied machen. Es lohnt sich also, deine SIM-Karte zu entsorgen.
Einige Unternehmen produzieren heutzutage SIM-Karten aus recyceltem Kunststoff. Sie können zur Herstellung neuer SIM-Karten beitragen, indem Sie Ihre alte SIM-Karte entsorgen bzw. recyceln. Die Trägerkarte lässt sich zusammen mit allen anderen wiederverwertbaren Kunststoffabfällen direkt ins Recycling geben.
So kannst du in Österreich eine SIM-Karte entsorgen
Da die SIM-Karte in deinem Handy aus einer Mischung aus Kunststoff und Metall besteht, kann sie nicht einfach recycelt werden.
Einige Unternehmen recyceln jedoch SIM-Karten, um die Metalle und Edelmetalle zu gewinnen. Mit Hilfe von Säure können sie das Gold vom Silizium und anderen Materialien trennen. Für die Gewinnung von einem Gramm Gold werden etwa 1000 SIM-Karten benötigt. Das entspricht einem Wert von etwa 50 € oder etwa 5 Cent pro Karte.
Erkundige dich vor Ort, ob es Unternehmen gibt, die deine alte SIM-Karte entsorgen. In Wien kannst du deine alte SIM-Karte zu einer Problemstoffsammelstelle der Stadt oder zu einem Mistplatz der MA 48 bringen. Möglicherweise klappt das Recycling in Zukunft auch über österreichische Mobilfunkanbieter.
Wie kann man eine alte SIM-Karte zerstören, bevor sie entsorgt wird?
Viele SIM-Karten enthalten keine sensiblen Informationen. In diesen Fällen ist es nicht wichtig, sie zu zerstören.
Bei Apple-Geräten zum Beispiel lassen sich keine Informationen auf der SIM-Karte speichern. Wenn du also bisher ein iPhone benutzt hast, musst du dir keine Gedanken über sensible Daten machen.
Bei Android-Geräten sieht es etwas anders aus: Kontakte lassen sich auf der SIM-Karte speichern. Um diese SIM-Kontakte zu löschen, bevor du deine alte SIM-Karte entsorgst, gehst du zur App „Kontakte“ und befolgst diese Schritte:
- Tippe auf das Menüsymbol und wähle „Anzuzeigende Kontakte“.
- Wähle SIM.
- Tippe auf das Menüsymbol, wähle „Löschen“ und dann „Alle auswählen“.
Ist dir das nicht sicher genug? Schneide deine Karte in zwei Teile, bevor du die SIM-Karte entsorgst.
Sind virtuelle SIM-Karten besser für die Umwelt?
Aber sicher! Viele Geräte nutzen inzwischen elektronische SIM-Karten (eSIM), bei denen kein Plastikmüll anfällt. Die neuesten iPhone-, iPad-, Apple Watch- und Google Pixel-Modelle unterstützen zum Beispiel alle eSIMs. Diese sind allerdings noch nicht im Mainstream angekommen.
Alle Informationen auf einer physischen SIM-Karte werden über eine Software auf einer eSIM-Karte verwaltet. Das macht den Anbieterwechsel viel einfacher als mit einer physischen SIM-Karte. Der Nachteil ist natürlich, dass du eine eSIM nicht einfach zwischen Geräten austauschen kannst.
Mit der Einführung von 5G werden eSIMs wahrscheinlich an Beliebtheit gewinnen und große Mengen an Plastik einsparen.
Was du bis dahin tun kannst? Nutze digitale Handy-Aufladungen und sage Nein zu Papier- und Plastikmüll. Das klappt übrigens auch mit anderen Produkten. Es gibt viele digitale Shopping-, Entertainment- und Gaming-Geschenkkarten. Sie sind nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch viel praktischer als Plastikkarten.
Geschrieben von
Kristina Kalpaklieva